Liebe Gemeinde!
Carpe diem – pflücke bzw. nutze den Tag, forderte schon der Dichter Horaz im ersten Jhd. vor Christus am Ende eines Gedichtes von seinen Leser*innen. Den Tag sinnvoll zu gestalten, ihn bewusst zu leben, wer möchte das nicht. Deshalb hat es diese uralte Aufforderung auch in unsere Alltagssprache geschafft. Leichter gesagt als getan! Wie schnell verschlingt uns der Alltag, denken wir von Termin zu Termin, die unseren Alltag strukturieren. Und siehe da, der erste Monat des neuen Jahres ist schon wieder vorbei. Wenn ich hier im Krankenhaus Menschen begleite und sie auf ihr Leben blicken, werden Ereignisse bedeutsam, aus denen sie auch nach langer Zeit Kraft schöpfen. Natürlich gibt es da die großen Momente wie eine Hochzeit oder das Aufwachsen der Kinder. Gerade wenn Menschen auf ihr Leben zurückblicken, werden auch vermeintlich kleine Augenblicke bedeutsam, die auf den ersten Blick Alltag sind. Das gemeinsame Essen am gedeckten Tisch, der Austausch über Erlebtes oder das überraschende Telefonat mit einer alten Freundin. Wie kommen wir schon heute diesen Momenten auf die Spur? Für mich ist dafür das Dankeschön-Tagebuch ein guter Weg. Nehmen Sie sich am Abend kurz Zeit, blicken Sie auf ihren Tag und pflücken Sie sich bis zu drei Dinge heraus, für die Sie DANKE sagen möchten. Schreiben Sie sich diese ruhig auf.
Sie sammeln Schätze für Ihr Leben!
Myriam Ueberbach,
Krankenhauspastoralassistentin, St. Bernhard-Hospital

Auszug aus dem Wochenbrief Nr. 6