Liebe Gemeinde,
ich glaube, der Heilige Geist wohnt bei mir im Küchenschrank. Portioniert in kleine Beutel und verpackt in anmutig gestaltete Pappschachteln. Er trägt den Namen ‚Hier und Jetzt‘, ‚Flügel des Lebens‘, ‚Feuer und Flamme‘, ‚Kraft und Wärme‘, ‚In Liebe‘, ‚Vision‘, ‚Emotional Clarity‘ oder ‚Motivationsschub‘ und verspricht mir Anregung und Inspiration, damit ich mein Potential entfalten kann, bewusster lebe und neue Möglichkeiten entdecke. Und dabei glücklich werde.
Kann es sein, dass die Teeproduzenten viel mehr vom Wesen
der Geistkraft Gottes begriffen haben als all die verkrampften Bewahrer des Glaubens, die immer wieder neue Blockaden errichten? Der Vatikan rollt Absperrband aus und steckt sein Terrain ab – derweil es geistvoll weiterblüht – außerhalb.
Ich gieße mir eine Tasse Tee auf und freue mich über Inspiration und Bewegung, die der Geist Gottes in mein Leben bringt. Er ist die Kraft, der ich mich übergebe, wenn ich selber mal wieder nicht weiß, was ich gerade brauche: Dynamik oder Bewahren, kraftvoll geschubst werden oder sanft geführt, Beruhigung oder Anregung, Festhalten oder Loslassen…
Gottes Geist ist kreativ und weiß, was dran ist, er weht, wo er will. Nur reinlassen müssen wir ihn. In die Kirche und in uns selber.
Ich wünsche Ihnen ein frohes und bewegtes Pfingstfest!
Gertrud Sivalingam, Pastoralreferentin

Auszug aus dem Wochenbrief Nr. 22