Twitter heißt jetzt X

Liebe Gemeinde,

Twitter heißt jetzt X – sonst ändert sich nix! Denn trotz aller Debatten über mehr Kontrolle von Hass und Gewalt in den sozialen Medien sind diese auch Tummelplatz für alle Art von Beschimpfungen. Die sozialen Medien bieten uns neben schneller Kommunikation und Information auch viel Freiheit, sich aufs Aggressivste auszutoben: Menschen werden an den virtuellen Pranger gestellt und dort einem Shitstorm von Häme, Hass, Abwertungen und Beleidigungen ausgesetzt. Offensichtlich nimmt die räumliche Distanz des Netzes vielen jegliche Skrupel, wenn es darum geht, seinen ganzen Frust und Wut über andere Menschen, Meinungen und Weltanschauungen loszuwerden.  Wieviel schwerer ist es, jemandem gegenüber zu stehen, ihm in die Augen zu schauen und dabei Kritik oder eine andere Meinung zu äußern. Aber genau das verlangt Jesus im Evangelium des heutigen Sonntags: „Wenn dein Bruder gegen dich sündigt, dann geh und weise ihn unter vier Augen zurecht!“ Damit sagt Jesus: Setzt dich im Streit mit jemandem eins zu eins auseinander – nur das ist fair.

Mit seiner Art von Konfliktmanagement kommt Jesus heutigen Strategien zur Konfliktbewältigung schon sehr nahe: Wenn ich den Eindruck habe, jemand verhält sich mir gegenüber nicht richtig, dann soll ich das Gespräch suchen – unter vier Augen. Alle anderen – auch alles Gerede – bleiben draußen. So besteht die Chance, dass man wieder zueinander findet. Wenn das aber nichts bringt, bitte ich Zeugen hinzu. Nicht damit diese meine oder die andere Position verstärken, sondern um auf Missverständnisse hinzuweisen oder um z.B. zu helfen, dass beide ausreden können. Und wenn auch das nicht hilft, wird der Streit zu einer Angelegenheit der Gemeinde, die versucht, eine Lösung zu finden.

„Ja zum Streit und zur Auseinandersetzung, nein zum Hass!“ – steckt für mich in dieser Anweisung. Unterschiede und Meinungsverschiedenheiten gibt es, das ist nichts Verwerfliches. Die Art und Weise, sie zu bearbeiten ist entscheidend. Und am Ende dieses Abschnitts sagt Jesus das berühmte Wort „Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Also auch im Streit – wenn er denn im Geiste Jesu ausgetragen wird.

Gertrud Sivalingam, Pastoralreferentin

Auszug aus dem Wochenbrief Nr. 37

Seelsorgetelefon

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