Liebe Gemeinde,
Ein Wort zur Woche in unsere, unter anderem, an Leistung und Effizienz orientierten Gesellschaft? Vielleicht Mut machen zu einer größeren Selbstoptimierung? Also, das, was ich gut kann, immer weiter verbessern und an kritischen Punkten intensiv arbeiten? Gut darauf zu achten, dass ich meine beruflichen Erfolge sammele, um sie dann bei nächster Gelegenheit in die Gehaltsverhandlung einfließen zu lassen? Die Ernährungsweise umstellen, Nahrungsergänzungsmittel zu mir nehmen? Oder es besser doch mit Gebet zu versuchen, dass Gott mir hilft, um meine Leistung und Anstrengung gerecht entlohnt zu bekommen?
Das ist nicht im Angebot der befreienden Botschaft Jesu. Im Angebot ist eine der provokantesten Stellen des Evangeliums für eine Leistungsgesellschaft wie die unsere. In ihr steht die wohl älteste Positionierung zum Thema: „Gleicher Lohn für alle“ und das noch nicht mal bei gleicher Leistung.
Was für eine Barmherzigkeit und Güte wird dort in die Welt der Leistungsorientierung eingebracht.
Dieses Gleichnis hat für mich einen tiefen Bezug zu einer der drei Grundsäulen der befreienden Botschaft Jesu: Der Säule Caritas. Leistung ist nicht der Maßstab des Evangeliums, dass uns Menschen eine Orientierung für ein würdiges Miteinander geben will.
Was denken Sie, ist die Orientierung, die das Evangelium Jesu für ein menschfreundliches Miteinander gibt?
In der Vorfreude auf ihre Antworten ihnen allen eine gute Zeit
Thomas Riedel, Pastoralreferent

Auszug aus dem Wochenbrief Nr. 39