Schwestern und Brüder!
Fels ist nicht Petrus, sondern der Glaube an Jesus Christus, der ihn ruft, der ihn durchdringt, der ihn stark macht für die Nachfolge! Wir kennen doch alle diesen Petrus! Der Petrus, der untergeht – weil er nicht vertraut, denken Sie an das Evangelium vor zwei Wochen. Der Petrus, der vollmundig behauptet, ich lasse dich, Jesus, nicht im Stich, denken Sie an das letzte Abendmahl. Der Petrus, der zuschlägt – weil er sich nicht beherrschen kann, denken Sie an die Festnahme Jesu. Der Petrus, der lügt, weil er Angst hat, denken Sie an den Hahn, der dreimal kräht. In die Nachfolge ruft Jesus nicht die Perfekten, die immer Starken, die nie etwas falsch machen.
Jesus ruft uns Menschen! So wie wir sind, mal stark, mal schwach, mal mutig und mal voller Angst. Nicht der Mensch muss felsenfest sein, der Glaube an Jesus Christus, der ist für Matthäus felsenfest. Der Glaube an Jesus Christus, den Messias, den Sohn des lebendigen Gottes macht den Menschen stark wie einen Felsen, wenn er sich auf ihn ein lässt. Petrus ist einer wie wir! Er wurde stark durch das Hören auf Jesus, durch das Leben mit Jesus. Er gibt uns den Mut, es zu wagen – wie er.
Jede menschliche Gemeinschaft braucht ihre Felsen! Felsen, ja Felsen,
auf die sie bauen kann. Wenn ein solcher Mensch fehlt, dann zerfällt eine Familie, eine Gemeinschaft. Jede Familie, jede Gemeinde, jede Gesellschaft braucht Felsen, auf die man bauen kann, auf die Verlass ist, die versuchen, das Ganze zusammen zu halten. Das müssen nicht die Schlauesten sein, aber Klugheit müssen sie besitzen. Das müssen nicht die Besten sein, in allem ideal und perfekt! Aber ein gutes Herz und Liebe zu den Menschen, das ist wichtig. – Amen
Ihr
Prakash Francis Kaplan/Pater

Auszug aus dem Wochenbrief Nr. 40