Eine Falle für Jesus

Liebe Schwestern und Brüder in Jesus Christus,

im Sonntagsevangelium versucht die Gruppe der Pharisäer Jesus eine Falle zu stellen. Nicht sie, sondern die Jünger der Pharisäer zusammen mit den Herodianern – Anhänger des Herodes und Kollaborateure der Römer – beginnen mit einer langen Schmeichelrede und einer gezielten Frage an Jesus, um ihn zu einer politischen Aussage zu zwingen. „Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuern zu zahlen oder nicht?“ Diese kaiserliche Kopfsteuer von einem Denar – in etwa ein Tageslohn- musste jeder Einwohner im römischen Reich zahlen. Diese Steuer wurde im Jahre 6 n.Chr. unter großem Widerstand in Judäa eingeführt. Mit dieser Frage, versuchen seine Gegner Jesus eine Falle zu stellen: Wenn Jesus diese Kopfsteuer ablehne, könnte man ihm den Prozess machen. Spräche er sich dafür aus, würde er sich nicht nur beim Volk unbeliebt machen, sondern auch nicht die Herrschaft Gottes ernst nehmen. Nach der Betitelung seiner Gegner als Heuchler lässt Jesus sich eine Steuermünze geben. Er selbst hat eine solche Münze nicht in der Tasche. Nach antiker Auffassung erkennt man mit dem Münzrecht und der damit ermöglichten Wirtschaftsordnung die betreffende Regierung an. Die Frage Jesu nach Abbild und Aufschrift der Steuermünze beantworten seine Gegner kurz und knapp: „Des Kaisers.“ Mit dem Besitz der Münze beugen sich Jesu Gegner der römischen Herrschaft. Die Münze zeigt auf der Vorderseite das Brustbild des Kaisers Tiberius mit dem Lorbeerkranz und der Umschrift: „Kaiser Tiberius – des vergöttlichten Augustus – Sohn des Augustus“.
Mit der Antwort: „Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott was Gott gehört!“ erhebt Jesus den Anspruch, dass die Gottesherrschaft über der Herrschaft des Kaisers steht. Gott kann mehr fordern als der Staat,
er fordert den ganzen Menschen. Seine Gegner wandten sich um und gingen weg. Jesu frohmachende Botschaft ist eine friedliche Botschaft.
Wir als Christen müssen daran arbeiten, dass Gewaltlosigkeit und Liebe als Wege zum Frieden keine Wunschträume bleiben.
Ihr
Klaus Reinecke, Diakon

Auszug aus dem Wochenbrief Nr. 42.2023

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