Liebe Schwestern und Brüder,
„tempus fugit“: Die Zeit fliegt.
Wenn Sie diese Zeilen lesen, sind wir schon im Monat Oktober angekommen. Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Was ist nicht alles passiert in diesem Jahr. Immer noch Corona, Krieg in der Ukraine, Herausforderungen beim synodalen Weg, Missbrauchsgutachten des Bistums Münster und noch vieles mehr; tempus fugit.
Mit Blick auf unsere Pfarrei empfinde ich es als sehr wohltuend, dass wir in Saalhoff kürzlich die Feier zum 500-jährigen Jubiläum mit zwei Jahren Verspätung durch Corona nachholen durften. 2023 feiern wir 900 Jahr Kloster Kamp: Große Zahlen, große Zeiträume. Zeiträume, die ein Menschenleben übersteigen.
Mich persönlich inspiriert dies. Es macht mir deutlich, in welche Zusammenhänge wir als Menschen eingebettet sind. Uns verbinden Entscheidungen, Entwicklungen und Ereignisse über Jahrzehnte hinweg. Immer wenn ich in Kloster Kamp Menschen taufen darf, wird mir dies bewusst. So verfliegt die Zeit in solchen bewussten Momenten für mich etwas langsamer, und ich bin dankbar, dass mich die Geschichte mit Menschen verbindet, die
in früheren Jahren in ähnlicher Weise gewirkt haben.
Ich bin dankbar, dass ich mich an diesen besonderen Orten in die Geschichte einreihen darf. Vielleicht kennen Sie, liebe Leser:innen, ja ähnliche Situationen…
So wünsche ich Ihnen und uns allen, dass wir die Zeit bewusst wahrnehmen und gestalten und uns in die Geschichte einreihen, damit unsere Zeit nicht eine „Eintagsfliege“ ist, sondern wir die Geschichte fortschreiben – in einem guten Sinne, so dass die Zeit durch unsere vielen guten Ideen und Entscheidungen wie von selbst (ver)fliegt und uns weiterträgt in eine gesegnete Zukunft.
Joachim Brune, Pfarrer

Auszug aus dem Wochenbrief Nr. 41