„Und – was sagt man da?“

Liebe Gemeinde!

„Und – was sagt man da?“

Ich vermute, die meisten von uns haben das Ritual des Bedankens mit diesem Satz gelernt. Nun steht das Erntedankfest an. Und wir, die wir mit einer Fülle von Gaben gesegnet sind, wollen auch als Gemeinde in einem großen Fest Danke sagen:
Für all das, was wir oft im Überfluss zu essen haben, für all das, was wir ansonsten zur Verfügung haben: sauberes Wasser, Frieden, Wohnung und Wärme, Kleidung, Mobilität, Bildung und Arbeit. Es ist gut, wenn wir das, was wir haben, nicht für selbstverständlich halten oder gar glauben, wir, vor allen anderen, hätten ein Anrecht darauf. Gleichzeitig, und vielleicht bin ich dabei nicht alleine, frage ich mich auch: Kann ich überhaupt fröhlich Erntedank feiern, während ich weiß, dass so viele Menschen hungrig bleiben, dass Ernten durch den Klimawandel oder durch Krieg vernichtet sind, dass Menschen keine Arbeit, keine Wohnung, keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben? Dann, wenn ich Bilder sehe von Menschen in den Krisengebieten der Welt. Ich glaube, es kann niemals falsch sein, zu danken, ja, aus einer Haltung der Dankbarkeit heraus zu leben. Es ist richtig, auch für kleine Dinge dankbar zu sein und diesen Dank Menschen und Gott gegenüber auch auszudrücken. Und gleichzeitig wäre es falsch, nur zu danken für alles, was ich habe, ohne auch an die zu denken, die Mangel leiden. Und so ist für mich das Erntedankfest immer auch ein „Ernte-Bitt-Fest“: dass ich ausdrücklich die mit ins Gebet einschließe, die weniger oder gar zu wenig haben. Im idealen Fall aber, wird es zum Ernte-teil-Fest. So dass irgendwann alle auf die Frage: „Und – was sagt man da?“ aus ganzem Herzen „Danke“ sagen können!

Eine gute Woche wünscht

Stephanie Dormann

Auszug aus dem Wochenbrief Nr. 38

Seelsorgetelefon

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