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WJT-Reisetagebuch Tag 11

Heute war der wohl anstrengendste Tag unserer Reise. Das Highlight von jedem Weltjugendtag ist die große Vigil mit dem Papst. Die findet meist auf einem Feld abseits der Stadt statt. Hier übernachten die Teilnehmenden auch eine Nacht. Aufgrund der Anzahl an Menschen sind die U-Bahnen zum Feld größtenteils vollkommen überlastet. Mit Blick auf unsere Kräfte haben wir uns für die Anreise zur Vigil in verschiedene Gruppen eingeteilt. 

Gruppe 1 machte sich um 10:30 Uhr auf, um gemeinsam mit den Gruppen aus dem Bistum Münster die ca. 9 km zur Vigil zu Fuß zu laufen. Aufgrund der anhaltenden Hitze (und der amtlichen Hitzewarnung) war uns allen bewusst, dass das ganz schön anstrengend sein wird. Bepackt mit Isomatte, Schlafsäcke und ausreichend Wasser folgten wir den vielen Schilder zum Campo da Graca. Je weiter man kam, desto mehr Menschenmassen sah man. Es ist echt beeindruckend, zu sehen, wie viele Menschen pilgerten. Nach ca. 6 km erreichten wir riesige Lkws. Hier wurden die vielen Essenspakete verteilt, die uns Pilger die nächsten zwei Tage verpflegen sollen. Der Inhalt war leider recht unspektakulär: Dosenwürstchen, Thunfisch und Humus, also alles Dinge, die in der Hitze lange haltbar sind. Immer wieder machten wir kurze Pausen, um uns im Schatten vor der Sonne zu schützen. Die letzten 5 km führten uns entlang einer gesperrten Autobahn. Hier liefen so viele Leute, dass es immer wieder zu Stau kam. Die Laune war aber gut, immer wieder hörte man singende Gruppen und überall sah man bunte Flaggen. Kurz vor dem Gelände ging es dann über eine recht schmale Autobahnbrücke. Von dort konnte man bereits die riesige Bühne und die Felder sehen, auf denen wir untergebracht waren. Unser zugewiesenes Feld war C8, was relativ mittig lag. Schon jetzt wirkte das Gelände sehr voll. Als wir dann endlich durch die Menschenmassen an unserem Feld ankamen, suchten wir uns einen Platz an einem Zaun mit guter Sicht auf die großen Bildschirme. Sogar die Bühne konnten wir am Horizont noch etwas erahnen. Insgesamt sind wir bis hierhin ca. 11 km gelaufen. André baute an dem Zaun aus einer Plane einen kleinen Unterschlupf für uns, sodass wir wenigstens etwas Schatten in der krassen Sonne bekamen. Das Feld füllte sich immer mehr. Nachdem wir uns im Schatten etwas akklimatisiert hatten, erkundeten wir das Gelände nach den Wasserstellen, um unsere Wasserflaschen aufzufüllen. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir in Gesprächen mit unseren deutschen Feldnachbarn. 

Die andere Gruppe hat sich erst gegen 16:30 auf den Weg gemacht. Hier wurde die Hoffnung, dass dann die U-Bahn leer sein wird, erfüllt. So konnte die Gruppe in der nur leicht vollen U-Bahn fast bis zu den Essenspaketen vorfahren. Mit den Essenspaketen im Gepäck machten sie sich dann auf den Weg über die Autobahn zu dem Gelände. Allein diese Strecke waren ca. 5 km Fußweg. Als sie am frühen Abend bei uns eintrafen, war unser Feld weitestgehend komplett voll. Zum Glück hat die erste Gruppe Platz gesichert. 

Nach kurzen Abstimmungen im Orgateam haben wir uns dann entscheiden entgegen dem Plan, nicht auf dem Gelände zu übernachten. Zu groß fanden wir die Gefahr der riesigen Menschenmassen, die morgen gleichzeitig über eine kleine Autobahnbrücke zurück nach Lissabon aufbrechen wollen. Generell hatten wir auch so kaum Platz zu schlafen auf unserem Feld. Hier geht unsere Sicherheit vor! Trotzdem wollten wir die Vigil auf dem Gelände erleben und uns erst anschließend auf den Weg machen. Einige von uns sind über die Felder gelaufen, um sich mit anderen Pilger*innen zu unterhalten. Viele haben Unterschriften auf T-Shirts gesammelt oder kleine Dinge wie Pins oder Armbänder getauscht. Trotz der Enge war die Stimmung fröhlich und ausgelassen. In der Vigil Feier gab es eine Drohnen-Show, bei der Wörter in die Luft gemalt wurden. Echt beeindruckend! Auch die Ansprache von Papst Franziskus war ein Highlight des Abends. Nachdem die Vigil vorbei war und Nachtruhe eingekehrt war, machten wir uns dann wieder auf den Rückweg in unser Hotel. Unseren Platz auf dem Feld konnten wir zum Glück an eine Gruppe aus dem Bistum Aachen abgeben, die ansonsten auf den Wegen zwischen den Feldern hätten schlafen müssen. Mit der Aussicht auf ein weiches Bett war der Ärger über das verpasste Erlebnis schnell verflogen. 

Bilder & Text: © Luca Rusch / St. Josef Kamp-Lintfort 

Elfter Tag

Datum: 05.08.2023
Ort: Lissabon / Campo de Graca

Wir, ein Team von 19 jungen Menschen aus unserer Gemeinde machen uns auf den Weg zum Weltjugendtag nach Portugal. Begleitet uns hier auf unserer Reise!

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Durch ein unvorhersehbares erschütterndes Erlebnis werden Menschen aus ihrer normalen Lebenswelt herausgerissen. Die Notfallseelsorge St. Josef ist hier eine Unterstützung für Menschen in akuten Notsituationen. Dieses Angebot steht allen Hilfe Suchenden kostenfrei zur Verfügung.

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