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Fastenzeit

Liebe Leserin, lieber Leser,

Jesus ist immer nett und sanft und freundlich.
Oder? Kurz gesagt: Nein, das ist er nicht. Seine Zugewandtheit, sein Verständnis für Menschen hört an genau einer Stelle auf, und das ist nicht in der Begegnung mit Sündern, nicht in der Begegnung mit Menschen, die ihn herausfordern, nicht einmal in der Begegnung mit den Menschen, die ihn töteten.
Jesus verliert ausgerechnet im Tempel die Fassung!
Zu den jüdischen Riten gehörten auch Schlacht- und Brandopfer. Die ausgewählten Tiere  wurden im Tempel verkauft. Dafür gab es eine eigene Geldwährung, die man im Tempel umwechseln musste. Die Geldwechsler und Verkäufer der Opfertiere machten im Umfeld des Tempels damit einen anständigen Reibach und in den Vorhallen des Tempels gings es so gar nicht mehr „heilig“ zu – eher glich der Ort einem lebendigen, lauten Marktplatz.
Jesus wird wütend. Er vertreibt die Händler, wirft die Marktstände um und fordert ein, dass das Haus seines Vaters frei wird von Geschacher und Profitmachen.
Der Tempel Gottes soll ein Ort sein, an dem Gott einen Ort hat, an dem jeder Zugang hat, an dem andere Interessen zurückstehen sollen. Das hat für Jesus absoluten Vorrang, das ist Jesus so heilig, dass es seine Reaktion erklärt.
Ich frage mich, ob das nicht auch eine Anregung für die Fastenzeit sein kann – für uns:
In unserem Leben einen Ort zu schaffen – in einem Haus, aber vielleicht auch in uns selbst, an dem wir uns auf Gott einlassen, ohne dass uns Stress, Gier, das Streben nach Macht oder Besitz davon ablenken. Zeit oder Ort zu schaffen, an dem wir das „Draußen“ draußen lassen, an dem wir so, wie wir sind bei Gott sein können, voller Konzentration, voller Hingabe.
Dem einen mag der Verzicht auf etwas dabei helfen, weil wir spüren, dass wir in Abhängigkeiten oder zumindest in ein Bannfeld geraten, das uns ablenkt. Die andere mag diese Stille, die Hingabe eher in einer aktiven Entscheidung für bestimmte Dinge erreichen.
Wie auch immer, wünsche ich uns allen, dass wir in der Fastenzeit zu einem Tempel Gottes werden können, in dem sich auch Jesus zu Hause fühlen würde!
Ihnen eine gute 3. Fastenwoche!

Stephanie Dormann, Pastoralreferentin

Auszug aus dem Wochenbrief Nr. 10.2024

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