Liebe Gemeinde.
„Sie wurde gefestigt und lebte in der Furcht des Herrn. Und sie wuchs durch die Hilfe des Heiligen Geistes.“ ( Apg 9,31–42)
Diese Lesung zeigt, wie lebendig und wirksam der Glaube sein kann – damals wie heute. Zwei Geschichten stehen im Zentrum: die Heilung des Gelähmten Änéas und die Auferweckung der Tabíta. Es sind Geschichten der Hoffnung, der Nähe Gottes und seiner Kraft, Leben zu verändern und wiederherzustellen.
In einer Zeit, in der viele Menschen mit Krankheit, Einsamkeit oder Sinnfragen kämpfen, kann diese Erzählung wie ein Lichtstrahl wirken. Sie zeigt uns: Niemand ist vergessen. Gott sieht den Einzelnen – den Kranken, die Trauernden, die Helfenden. Und durch Menschen wie Petrus – oder heute durch uns – kann Gottes Nähe spürbar werden.
Tabíta war eine Frau, die für andere lebte, mit kleinen Taten der Liebe, mit selbstgemachten Kleidern, mit offenen Händen für die Armen. Als sie starb, hinterließ sie eine Lücke – und gerade das zeigt, wie viel Kraft in gelebter Nächstenliebe liegt. Ihr Leben war ein Segen, und genau das brauchen wir heute mehr denn je: Menschen, die durch ihre Liebe, ihr Engagement, ihre Aufmerksamkeit zum Segen für andere werden.
Petrus begegnet all dem nicht mit Angst oder Überforderung. Er betet. Und er handelt im Vertrauen auf Gottes Kraft. Vielleicht ist das der wichtigste Impuls für uns heute: dass wir uns nicht lähmen lassen von Sorgen oder Problemen, sondern glauben, dass Veränderung möglich ist – durch Gebet, durch Mitmenschlichkeit, durch den Geist Gottes, der auch heute wirkt.
Wem kann ich heute ein kleines Stück Hoffnung bringen – durch ein gutes Wort, eine helfende Geste oder einfach durch Dasein?
Klaus Bruns, Pastoralreferent
Auszug aus dem Wochenbrief Nr. 20