Liebe Gemeinde,
liebe Leser:innen,
in der vergangenen Woche bin ich auf einen bemerkenswerten Satz der Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa gestoßen:
„Die einzige Regierungsform, die in einer Gesellschaft ohne Vertrauen gedeiht, ist die Diktatur.“
Demokratie – ebenso wie Kirche – lebt davon, dass Menschen einander vertrauen. Für Politikwissenschaftler und Soziologen ist das keine neue Erkenntnis. Umso mehr erfüllt es mich mit Freude und Dankbarkeit, dass ich in meinem Alltag oft Zeuge gelebten Vertrauens werde.
Ob bei den großen Festen und Initiativen unseres Glaubens und unserer Gemeinde – Ostern, Taufen, Hochzeiten, Krankensalbungen, Beerdigungen, Erstkommunion und Firmung –, bei Gemeindefesten, Aktionen und Initiativen wie Jugendaktionen oder in der Caritasarbeit: Immer wieder erlebe ich, wie Vertrauen entsteht und wächst.
Und doch bleibt die Sorge, wie es um das Vertrauen in unserer Gesellschaft und weltweit bestellt ist.
Im Licht der Evangelien der vergangenen Wochen möchte ich als Christ darum nicht resignieren, sondern festhalten an dem, was uns in den Evangelien aufgetragen ist:
„Liebt einander, wie ich euch geliebt habe. Bleibt in meiner Liebe. Haltet fest an meinem Wort.“
Diese zentralen Sätze können uns eine Orientierung sein – gerade jetzt, wenn wir auf Pfingsten und Fronleichnam zugehen. Vielleicht gelingt es uns, im Vertrauen zu wachsen und darum zu bitten, dass der Heilige Geist in unserer Mitte wirkt:
damit Vertrauen wachsen und spürbar werden kann – zum Wohle aller.
Herzlich,
Ihr Joachim Brune, Pfarrer

Auszug aus dem Wochenbrief Nr. 24