Liebe Gemeinde,
liebe Leser:innen,
wir sind mitten in der Urlaubszeit – Zeit, durchzuatmen, Zeit, Dinge zu reflektieren.
In einer Dienstbesprechung mit dem Pfarrbüro trug sich Folgendes zu: Am Ende der Besprechung – als ich schon guter Dinge war, dass es nichts Schwerwiegendes mehr zu klären gab – fiel der Satz: „Joachim, eine Sache müssen wir noch besprechen …“ – Stille. Bei mir gingen sofort die Alarmglocken an. „Wir haben für den Sommer keine Tauftermine mehr …“ Ich war verdutzt: „Habe ich das richtig verstanden? Keine Tauftermine?“ – „Genau! Alle belegt …“
Das war einmal eine wunderbare Nachricht! Eine Nachricht, die mich mit Freude und Dankbarkeit erfüllt hat. Ein schönes Problem!
Natürlich wissen wir alle: Die Zeiten werden nicht einfacher. Immer wieder höre ich Fragen wie: „Wie lange kann sich das alles noch tragen?“ oder „Wie geht es weiter mit der Kirche?“ Ich habe darauf keine einfachen Antworten. Aber ich habe diese Überzeugung: Solange Menschen sich einbringen, einander begegnen, Verantwortung übernehmen und füreinander da sind, geht es irgendwie weiter.
Doch eines sollten wir dabei nicht vergessen: Unser Glaube ist nur entstanden, weil Menschen ein Fundament, ein Grundvertrauen hatten, das sie befähigte, Großes zu tun. Dieses Fundament, unser Glaube, muss auch heute unser gemeinsamer Halt bleiben. Sonst wird eines Tages vieles seelenleer und entkernt sein – auch in unserer Kirche.
Deshalb danke ich Ihnen allen von Herzen in unserer Pfarrei: den Engagierten, den Besuchenden, den Fördernden, den Stillen im Hintergrund. Sie alle tragen dazu bei, dass unsere Pfarrei ein Ort bleibt, an dem Glauben, Vielfalt und Gemeinschaft lebendig sind – was sich auch in den Taufanfragen zeigt.
Ich wünsche Ihnen von Herzen einen guten Sommer – mit vielen Gelegenheiten, neue Kraft zu schöpfen.
Ihr Joachim Brune, Pfarrer
Auszug aus dem Wochenbrief Nr. 31/32